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19 | 04 | 2024

Die Bedeutung von St. Karl Borromäus

Die erwähnte Eintragung in die Denkmalliste gemäß §3 des Gesetzes zum Schutz und zur Pflege der Denkmäler im Lande Nordrhein-Westfalen dokumentiert das notwendige öffentliche Interesse an diesem Denkmal, da künstlerische, wissenschaftliche und städtebauliche Gründe für seine Erhaltung vorliegen. Die Unterschutzstellung umfasst nicht nur die Kirche selbst, sondern ebenso die umgebenden Pfarrbauten, den Vorplatz und die wichtigsten Ausstattungsstücke im lnnern: Altäre, Gegenstände der Einrichtung aus der Erbauungszeit, die Kreuzigungsgruppe und den Kreuzweg von Wilhelm Tophinke, die Fenster und das große Gemälde des Hochchores von Georg Meistermann. Aus der Anlage zum Bescheid der Unterschutzstellung verdienen folgende Passagen besondere Beachtung:
Kunsthistorische Bedeutung
Die Kirche steht zwischen zwei Epochen des neueren katholischen Sakralbaus; das Innere gehört durch seine kühne Betonkonstruktion und seine der Sachlichkeit verpflichtete Gestaltung eindeutig dem „Neuen Bauen“ der zwanziger Jahre an. Das Äußere ist mit der Klinkerornamentik noch der Tradition des Expressionismus verpflichtet, dessen Höhepunkt in den Jahren um 1925 erreicht war. Die oben erwähnten sakralen Kunstwerke aus der Nachkriegszeit setzen wichtige Akzente und dokumentieren die kirchliche Kunst dieser zweiten Epoche der Moderne.
Städtebauliche Bedeutung
Durch die Wahl der Bauhöhen und der Baukörpergestaltung ist die Kirche mit ihren Nebenbauten sehr gut in das städtebauliche Umfeld integriert. Die formschöne und solide Ausführung ist über den Zweiten Weltkrieg hinaus ihrerseits wieder maßstabsetzend für die Umgebung geworden. Die Kirche St. Karl Borromäus gehört zu den wenigen Gotteshäusern der Stadt, die zwar schwer beschädigt, doch nicht zerstört wurden. Die spätere künstlerische Gestaltung und Prägung des Innemaumes sind der Initiative des langjährigen Pfarrers Laurenz Hochmann (1944-1972) und nach 1987 dem Einsatz des Pfarrers August Coenen zu verdanken.