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20 | 04 | 2024

Die Geschichte von St. Karl Borromäus Köln-Sülz

Postkartenansicht

Die überaus starke Entwicklung des Vorortes Köln-Sülz schuf eine Notsituation der religiösen Betreuung. Kirchliche und seelsorgliche Arbeit konnten mit der rasch steigenden Einwohnerzahl und dem Anstieg des katholischen Bevölkerungsanteils nicht mehr Schritt halten. Nachdem Pfarrer Karl Schwippert von St. Nikolaus 1926 mit dem Bau der Pfarrkirche St. Bruno den Stadtteil Klettenberg von der Mutterpfarrei abgetrennt hatte, zählten zur Pfarre St. Nikolaus noch immer fast 30.000 Seelen. Der Bau eines weiteren Gotteshauses wurde unausweichlich. Zu diesem Zweck erwarb die Pfarrgemeinde St. Nikolaus ein Grundstück auf dem Gelände einer stillgelegten Kiesgrube Ecke Zülpicher Straße und Redwitzstraße. Dort sollte nach den Plänen der Architekten Ferdinand Pasman und Friedrich Bonn, beide Köln, die Pfarrkirche St. Karl Borromäus mit umgebenden Wohnhäusern erstellt werden. Am 30. März 1930 konnte Pfarrer Schwippert den ersten Spatenstich vollziehen. Die Grundsteinlegung in die linke Seitenwand des Hochchores erfolgte am 09. Juni 1930 durch den Kölner Stadtdechanten Dr. Hermann Löbbel. Die Bauarbeiten durch die Fa. Heinrich Hirnstein, Köln, gingen so zügig voran, dass bereits am 09. November 1930 die Konsekration der Kirche durch Weihbischof Dr. Joseph Hammels stattfand. Zum ersten Pfarr-Rektor wurde Walter Fuhrmans ernannt (1930-1944).

 

Kriegsschäden

Die verheerenden Bombenangriffe – auch auf Sülz – haben die Kirche nicht zerstört. Allerdings wurde das Dach schwer beschädigt, die Fensterscheiben zertrümmert. So war es kalt und regnete überall herein. Eine Plane überdeckte den Orgelspieltisch. Die Messen wurden Ende 1944 in der Taufkapelle, der heutigen Werktagskapelle, gefeiert.
1944 zerstörte eine Bombe die linke Seite des Hauses Gustavstraße 54 und das Haus Nr. 56. Im Zuge des sozialen Wohnungsbaus entstanden nach dem Wiederaufbau des Hauses Nr. 56 dort Sozialwohnungen ohne Heizung. Eine Brandbombe, die durch ein Fenster einschlug, richtete in der Sakristei großen Schaden an. Sie zerstörte unterhalb der Fenster den großen Paramentenschrank und verbrannte einen Großteil der Messgewänder.
1946 waren die notwendigsten Reparaturen am Bau erledigt. Nachdem das Kirchendach und die Orgel repariert und die Fenster wieder verglast waren, war St. Karl Borromäus die erste Kirche im Stadtgebiet, die nach dem Krieg wieder voll benutzbar war.
So feierte Kardinal Frings am Pfingstsonntag, 9. Juni 1946, das Pontifikalamt in St. Karl … ein großes Ereignis in Sülz.